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DLF Radiointerview IENA

Deutschlandfunk Forschung Aktuell 

Waschstraße für Menschen 

Erfindermesse IENA in Nürnberg präsentiert Nützliches und Skurriles 

von Jochen Steiner 


Technik. - Seit 64 Jahren wird Nürnberg alljährlich zum Erfindermekka. Dann läuft die iENA, auf der neben viel Skurrilem auch viel Nützliches und später Erfolgreiches vorgestellt wurde. Etwa der Rollkoffer, die Katzenklappe oder der Tapetenschneider. Skurril bis nützlich war es auch in diesem Jahr.


"Ich bin durch die Autowaschstraße gefahren, es war wahnsinnig heiß an dem Tag und ich dachte mir, wow wäre das super jetzt auszusteigen und da selber durchzulaufen."

Eine lustige Idee, die die Designerin Seira Kerber da hatte. In ihrer Masterarbeit hat die Münchnerin sie umgesetzt, aus Spaß wurde Ernst. Jetzt steht sie vor einem 1:10-Modell ihrer Erfindung:

"Es ist eine automatisierte Reinigungs- und Dekontaminationsanlage für Menschen. Das Ganze ist in einen 20-Fuß-Luftfrachtcontainer integriert, um sehr schnell in Krisen- und Katastrophen-Gebieten sein zu können."


Wo es meist an sanitären Anlagen mangelt. Der Aluminium-Container ist 6 Meter lang und je 2,50 Meter hoch und breit.

"Es ist wirklich wie eine Autowaschstraße, der Mensch wird passiv bewaschen, steht auf einem Förderband und pro Tor erfolgt ein Waschgang."


Sechs Tore sind in Seira Fischers Container, den sie "x-wash" genannt hat, untergebracht: Tor 1 scannt den menschlichen Körper, wie groß, wie breit, um die Reinigungsdüsen jeweils anzupassen. Tor 2 verteilt Sprühnebel, also feine Wassertropfen, bei Tor 3 gibt es Schaum, der bei Tor 4 wieder abgewaschen wird. An Tor 5 erfolgt die Desinfektion, falls nötig, und an Tor 6 schließlich wird man trocken gepustet. Und das alles in Windeseile:


"Beim Reinigungsprozess sind es nur 90 Sekunden, also sehr schnell, eineinhalb Minuten, ratz-fatz, schneller als jede Dusche!"


So will Kerber pro Stunde knapp 200 Flüchtlinge, verstrahlte Menschen oder Arbeiter einer Chemiefabrik reinigen. Dabei soll ihre Erfindung 75 Prozent Wasser einsparen gegenüber manuellen Reinigungsanlagen, die es bereits gibt. Wo Wasser und Strom knapp sind, etwa in einem Flüchtlingslager, können separate Tanks und Generatoren angeschlossen werden, eine Wiederaufbereitungsanlage säubert das Wasser vor Ort. Im Moment ist ein Sonderanlagenbauer dabei, den Prototyp zu bauen. 


"Ich kann es kaum erwarten, das rote Band durchzuschneiden!"

Schon in zwei Jahren soll das soweit sein. 

[...]

Hier geht's zur Sendung .

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