Unternehmerin denkt quer
- Seira Kerber

- 27. Nov. 2013
- 2 Min. Lesezeit
ldt-München, 27.11.2013 Nachbericht
„Groß denken und sich nicht unter Wert verkaufen“
Preisgekrönte Jungunternehmerin Seira Kerber beeindruckte Zahnärztinnen in München
Sie ist 31 Jahre alt, hat zwei Firmen und noch Großes vor. Seira Kerber gehört zu einer Generation junger Frauen, die genaue Vorstellungen von dem haben, was sie erreichen möchten - und die sich auf keinen Fall unter Preis verkaufen. Dr. Karin Uphoff und Mit-Initiatorin Dr. Christine Drechsler vom Dentallabor Dr. Drechsler und Schneider GmbH hatten die Münchener Designerin zum 3. ladies dental talk in die Landeshauptstadt eingeladen. Im stilvollen Restaurant Cocoon beeindruckte die junge Frau durch Selbstsicherheit und Fachkompetenz.
Nach ihrem Bachelor-Studium in London hängte Kerber in Deutschland ihren Master dran, mit dem Schwerpunkt Objektdesign. An einem heißen Tag im Sommer, während sie mit ihrem Auto durch die Waschstraße fuhr, entstand dann die Idee für x-wash – einer "Waschstraße für Menschen". Bei Großevents könnte sie schnell und wassersparend für eine willkommene Erfrischung sorgen. Oder in Krisengebieten und Flüchtlingslagern mit Notunterkünften für die notwenige Hygiene. Und sogar im Katastrophen-Einsatz und bei Verseuchungen Abhilfe schaffen.
Die Idee nahm als Semesterarbeit konkrete Formen an. Die Eventdusche sollte funktionell und originell sein, also erfrischen und gleichzeitig Spaß machen. Drei Monate baute Seira Kerber eigenhändig den ersten Prototyp, probierte aus, verbesserte, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Benutzer fahren in Mikrofaserwäsche durch 6 Tore und nehmen unterschiedliche Posen ein. Sie können jederzeit nach draußen sehen und sind in wenigen Minuten sauber. Durch das Düsensystem und die Wasseraufbereitung ist die Wasserersparnis enorm.
Für ihre Idee ist sie dieses Jahr mit dem Branchenpreis „Kultur- und Kreativpiloten Deutschland“ ausgezeichnet worden, als eine von 32 aus knapp 600 Bewerber/innen. Es folgten Investitionen in Patente und die Weiterentwicklung des Projektes, Kontaktaufnahmen und Gespräche mit Geldgebern, potentiellen Interessenten und möglichen Investoren. Kerber hofft, schon bald den Prototypen zu präsentieren und ist überzeugt, über Deutschlands Grenzen hinaus mit x-wash Erfolg zu haben. „Ich glaube an mich und mein Projekt. Das gibt mir Kraft und einen langen Atem. Den braucht man bisweilen bei einem Projekt in dieser Größenordnung“, ist Seira Kerber klar.
Den Zahnärztinnen riet Kerber, sich und dem eigenen Können zu vertrauen und sich nicht unter Preis zu verkaufen: „So wie Sie sich selbst positionieren, werden Sie wahrgenommen. Wenn Sie von sich und Ihren Leistungen überzeugt sind, dürfen Sie auch selbstbewusste Forderungen stellen.“ Auch einen Tipp für die Praxisgestaltung hatte die Innenarchitektin parat: „Selbst mit wenigen Mitteln kann man viel erreichen.“ So trage eine angenehme Lichtstimmung und eine harmonische Farbgestaltung von Räumen und Praxismöbeln stark zum Wohlbefinden von Patienten bei. Eine angenehme Lichtstimmung mit dezenten Farbwechseln herrschte auch im Restaurant Cocoon, wo Andrea Wagner und Marcel Braun die Gäste mit köstlichen Gerichten und Weinen verwöhnten.
